Philosophie

Es stellt sich natürlich immer die Frage nach dem Warum. Warum macht jemand so eine Website. Diese Frage ist für uns sehr einfach zu beantworten:

 

Wir haben 2012 geplant ein Haus über einen Generalübernehmer zu kaufen. Anfangs war alles noch super, die Mitarbeiter und Verkäufer waren freundlich und - so dachten wir - wir haben ein Unternehmen gewählt, welches seriös ist und uns zu einem guten Preis ein Einfamilienhaus auf ein ohnehin nicht billiges Grundstück bauen kann. Der Generalübernehmer hatte einen eigenen Architekten (Bruder), zwei Maurermeister (die beiden Söhne, von denen der eine der Verkäufer und der andere der Bauleiter ist), eine Bauingenieurin. Die Oma war die Geschäftsführerin, weil wir dachten, dass das Unternehmen von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Der Vater (und wahrscheinlich Besitzer selbst) war auch Maurer und konnte nach einem Unfall nicht mehr arbeiten und übernahm die Planungsarbeiten.

 

Soweit so gut oder "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser" gingen wir trotzdem nicht ganz blauäugig an die Sache heran. Wir hatten damals schon zu viel über Bauträger, Insolvenzen und Baupfusch gehört, gesehen und gelesen, dass wir trotzdem auf Nummer sicher gehen wollten. Wir ließen also den Notarvertrag des Grundstücks, sowie den Kaufvertrag bzw. Werkvertrag des Hauses vom "Verband Privater Bauherren" prüfen. Wir waren auch beim Rechtsanwalt und ließen das Ganze nochmal prüfen. Beides hat in Summe ca. 1000€ gekostet. Wir besorgten uns einen zusätzlichen Gutachter, der uns während des Baus von externer Seite begleiten sollte.

 

Nach Vertragsunterzeichnung ging es aber los. Plötzlich war alles nicht mehr so einfach, wie vorher angepriesen. Der vereinbarte Festpreis wurde plötzlich immer teurer, die Termine wurde nicht mehr eingehalten. Der Keller war undicht, die Fenster waren nicht mehr richtig zu öffnen und es wurde dazu noch im Winter gebaut, wo Schnee, Frost und Eis nicht unbedingt förderlich auf das Bauwerk einwirkten. Rügen, Mahnungen und Gutachterschreiben zeigten keine Wirkung. Nachfinanzierungen waren die Folge.

 

Schlussendlich mussten wir den Bauträger aus wichtigen Grund kündigen, da er sich vehement weigerte die Mängel zu beseitigen. Das Ganze hat aber nur mit Anwalt und Gutachter funktioniert. Dazu kommt, dass der GÜ weiterhin Geld von uns verlangte, obwohl die Mängel offensichtlich waren.

 

Das Schlimme dabei war nur, dass im Nachhinein offensichtlich erkennbar war, dass die anfänglichen Balzspiele des GÜ tatsächlich darauf abgestimmt waren, die Leute hinters Licht zu führen. Die anfänglichen Gedanken, dass das Unternehmen schon lange existiert und es ein Unternehmen war, welches von Generation zu Generation weitergegeben wurde, war wahrscheinlich (zumindest aus unserer Sicht) nur eine Alibifunktion, um das Unternehmensrisiko auf die Oma umzulenken. Der Vater war der eigentliche Gründer. Das er nicht der Geschäftsführer war, kann nur dadurch begründet werden, dass man, wie erwähnt das Risiko auf die Oma abwälzen wollte oder aber, noch schlimmer, dass er selbst nicht mehr als Unternehmensgründer auftreten durfte.

 

Das ist die Vorgeschichte. Letztlich haben all unseren vorher wohl bedachten Vorsichtsmaßnahmen - und es waren deutlich mehr als hier beschrieben - nichts gebracht. Der "Verband Privater Bauherren" war plötzlich weg, telefonische Kontaktaufnahme war zwar möglich, aber der Bitte um Rückruf wurde nie entsprochen. Die Prüfungen, die 500€ kosteten, waren quasi nutzlos, Im Nachhinein waren in dem Werkvertrag - das wissen wir natürlich auch erst jetzt - deutliche Anzeichen, die ein Fachmann des VBP hätte erkennen müssen. Dazu gab es aber nur lapidare Sprüche, keine richtige Hilfestellung, nur Hinweise, die man ohne weiteres im Internet findet. Stichhaltige Punkte wurden nicht vermittelt.

 

Deshalb haben wir für diese Website die Philosophie entwickelt, stichhaltige Hinweise darzulegen, Gemeinheiten der Bauträger aufzuführen, zu informieren und aufzuklären, damit andere potentielle Bauherren zumindest vorgewarnt sind. Natürlich sind wir Laien und haben in vielen Themengebieten (vor allem in Rechtsbelangen nicht die Erfahrungen konkrete Hinweise zu geben), wir können hier nur aus praktischer Bauherrensicht informieren. Jeder ist aber herzlich eingeladen, diese Website zu etwas zu machen, dass man als naiver Bauherr den Bauträgern die Stirn bitten kann und sich nicht alles gefallen lassen muss.